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2 Millimeter können schon zuviel sein bei einer Sitzposition.

Jürgen kam am 2. September zu mir um seine Sitzposition Schmerzfrei einstellen zu lassen.

Das Foto von der ersten Sitzposition

Seine Sitzposition ist mit sehr viel Unruhe auf dem Zeitfahrrad zu fahren. Um die sieben Punkte für eine optimale Sitzposition herzustellen, müssen größere Umstellungen gemacht werden.

Video von der ersten Sitzposition

Link: pfeifer jürgen zeit 1

Die zweite Sitzposition

Video zweite Sitzposition

Link: pfeifer jürgen zeit 2

Bei der zweiten Sitzposition ist schon zu erkennen, dass der Oberkörper ruhiger ist. Für mich ist jetzt nur mehr die Praxis auf der Straße mit entscheidend. Jürgen fuhr mehrere Einheiten und merkte noch etwas Unruhe im Oberkörper.

Wir sprachen per Telefon über die Unruhe.

Jürgen kam am 31. Jänner wieder zu mir.

Dritte Sitzposition

Video dritte Sitzposition

Link: pfeifer jürgen zeit 3

Ein email von Jürgen

Hallo Raimund,
Anbei möchte ich Dir kurz schildern, wie es dank Dir gelungen ist meine Sitzposition am Rad zu finden. Vielen, vielen Dank.
Im Jahr 2008 fasste ich, nach Abstimmung mit meiner Familie den Beschluss beim IRONMAN Kärnten 2009 teilzunehmen. Wir wussten schon, dass dies für einen „normalarbeitenden Menschen“ mit Familie eine riesige Herausforderung sein wird, vor allem für die Familie.

Daher galt es für mich, das bestmögliche Umfeld abzustimmen. Die Aufgaben waren vielfältig. So mussten Laufschuhe gefunden werden in denen ich keine Blasen bekam. Zum Trainer wurde mein Bruder ernannt, Schwimmtraining mit Oberösterreichs bester Trainerin Gudrun war obligat. Und dann war da noch der Artikel im damaligen TRILIFE (wer kann sich noch erinnern?), vom GURU der in der Steiermark die Sitzposition auf dem Rad nicht nur verbessert, sondern mit seinen sieben Punkten auch noch für bessere Voraussetzungen für den abschließenden Lauf sorgen kann. Da gab´s dann kein Zögern und ich hab den Raimund sofort angerufen und einen Termin mit ihm vereinbart.
Nach einigen Telefonaten, war es dann soweit und ich machte mich auf den Weg in den Süden der „grünen Mark“, wo mich der Raimund am vereinbarten Treffpunkt abholte und wir dann zu einem Haus kamen in dem das Unternehmen Sitzposition gestartet werden sollte. Erste Regel: „den Hund nicht ansprechen“ J. Aus dem Keller wurden verschiedenste Utensilien geholt: Wasserwage, Walze, ISK-Schlüssel, Karton und Schere?! Nachdem das Rad fertig justiert in der Walze bereitstand, war es dann soweit. „Die Reise“, wie der Raimund das nennt, konnte losgehen.

Ich musste meine ersten Umdrehungen kurbeln und bevor ich nur die Chance hatte von meinen Problemen zu berichten, sagte mir der Raimund schon, was mir alles weh tut und das ich Probleme beim Atmen habe. Jetzt war ich doch tatsächlich ein wenig irritiert J. Ich musste runter vom Rad und der Raimund begann nicht am Rad etwas zu verstellen, nein er forderte meine Schuhe. Mit Karton und Schere wurden zuerst einmal Schuheinlagen gebastelt. Der Raimund erklärt Dir auch jede Änderung, da er will, das man versteht was er vorhat. Ob meines Erstaunens über das umfassende und scheinbar auch orthopädische Wissen, fiel mir das Verstehen anfangs doch eher schwer. Erst später wurde am Rad gebastelt und nach ein paar Handgriffen, sah auch mein Rad endlich aus wie ein Triathlonrad (Sattelüberhöhung). Jetzt wurde noch an der Position gebastelt und immer wieder mussten die Schuhe ausgezogen werden, die Schuhplatten verstellt, der Sattel verrückt, der Lenker nachkorrigiert,….. werden.

Alles und jeder Schritt wird immer wieder erklärt und man versucht den Raimund zu verstehen, es fällt halt noch immer ein bisschen schwer. Nach vier Stunden Arbeit war es dann soweit. Rad raus aus der Walze und ab auf eine kurze Testfahrt auf die Straße. Es fühlte sich toll an. Schneller, geduckter, .. fast wie ein Profi fühlte ich mich und ich habe nicht mit dem Hund gesprochen.
Zuhause folgten die ersten Ausfahrten. Auf unseren Bergen fühlte ich mich richtig wohl. Ich konnte alles in Aeroposition fahren. Bei den längeren Fahrten wurde mir dann aber erstmals bewusst, warum der Raimund von einer Reise gesprochen hat. Da traten dann ein paar Problemchen in jener Zone des Mannes auf, wo er es gar nicht mag. Ich versuchte mich selbst in die Materie hineinzudenken, hab das Video und die Fotos von der Sitzung studiert, wild herumgestellt und bin auf keinen grünen Zweig gekommen. Ich hab´s also doch nicht ganz verstanden. Nach ein paar Telefonaten mit dem Guru wurde klar, dass ich nochmal zum Profi muss. Da kam es mir entgegen, dass aus unserer Gegend ein zweiter „Suchender“ ebenfalls zum Raimund wollte und so konnten Roland und ich einen weiteren Termin ergattern.
Bei dieser Sitzung wunderte es zumindest nicht mehr, dass Raimund die Schuhe forderte, denn jetzt war uns schon bekannt, dass die Schuheinlagen verbessert wurden.

Es waren Feinheiten, die angepasst wurden und vor allem der Rücken wurde Zentrum der Einstellung. Somit kamen wir relativ schnell zu einer tollen Sitzposition. Nachdem draußen noch keine Trainingseinheiten möglich waren, musste sich die Sitzposition auf der heimischen Walze im Keller beweisen. Es war super. Bei einer 3 Stunden –Einheit war ich fast 90 % der Zeit in der Position! Im April wurde es dann ernst. Ich machte mich mit ein paar Rennradfahren auf nach Cesenatico, wo ich ein Trainingslager absolvierte. Leider konnte ich dort die Aeroposition nicht wirklich testen, da man im Windschatten die Hände verständlicherweise lieber an der Bremse hat, somit musste ich noch warten, bis meine ersten Ausfahrten zuhause möglich wurden.
Nach den ersten längeren Touren spürte ich dann doch, dass das Ärschle am Sättle gern nach vorne wandert und ich wollte dann gleich den Sattel nach oben geben. Ich hab dann doch noch zugewartet und hab bei meinen letzten Ausfahrten immer versucht Raimunds Vorschläge abzurufen.

Mich beschäftigte dabei immer die Frage, was er wohl tun würde. Letztendlich ist mir ein Satz hängengeblieben: „Es muss dich hinten reinsetzen“. Da wurde mir klar, der Sattel musste rein. Der Raimund hat mir aber auch mitgeteilt, dass man sehr feinfühlig mit jeder Änderung umgehen muss und so fasste ich den Beschluss den Sattel um 2 mm zu senken. BINGO! Bei der gestrigen Ausfahrt, die doch 4 Stunden dauerte fühlte ich mich richtig super!! Ich sitze hinten und spür den Sattel kaum noch. 80 % in Aero. Ein tolles Gefühl. Und trotzdem ist eines klar. Die Reise ist noch nicht beendet und sie wird weitergehen, aber der Punkt an ich bei dieser Reise bin ist schon sehr schön. Ein bisschen was verstanden zu haben und ein tolles Gefühl auf der Maschine!
DANKE RAIMUND
Beste Grüße aus Oberösterreich
Jürgen

Kommentar von: Moritz H.

Ist schon erstaunlich was so eine kleine Änderung bewirken kann... ich nehme mal an die wenigsten werden ihren Sattel überhaupt auf 2 Millimeter Genauigkeit einstellen. Da werde ich mir meinen auch nochmal genauer ansehen, auch wenn ich bisher ganz gut klar komme!

Kommentar von: Jochen

Habe da mal eine Frage zum Schuhwerk beim "radeln". Ein Freund von mir hat sich extra Einlegesohlen anfertigen lassen um besser fahren zu können wie er sagt. Auch seien die Knöchelschmerzen die er hatte, durch die Sporteinlagen, weg. Bisher hat sich bei mir so ein Problem noch nicht eingestellt, aber was nicht ist kann ja, leider, noch werden. Lohnt es sich also schon im Vorraus auf solche individuell angepassten orthopädische Einlagen zurückzugreifen oder ist das eher unnötig? Ich muss datzu sagen, das ich noch nicht allzu lange den Radsport betreibe, es aber trotzdem bald intensivieren werde.

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