Schriftgröße: A  A  A

Lisa Hütthaler besiegt Yvonne Van Vlerken

 Quelle: Triathlon.de

Die Österreicherin Lisa Hütthaler hat den Ironman 70.3 Mallorca gewonnen. Die 29-Jährige setzte sich im Laufen gegen Yvonne van Vlerken durch, nachdem die "fliegende Holländerin" auf dem Rad für eine Vorentscheidung gesorgt hatte. Natascha Schmitt und Daniela Sämmler belegten die Plätze fünf und sechs.
Unter Radfahrern ist diese Stelle ziemlich bekannt, die „Tankstelle“ ein paar Hundert Meter vom Kloster Lluc entfernt. Wo Zigtausende Radtouristen im Frühjahr gerne mal eine Pause einlegen, um Getränke nachzutanken, schaltete Yvonne van Vlerken mächtig durch. „Das war eine fantastische Abfahrt“, jubelte die Niederländerin nach dem Ironman 70.3 Mallorca, „das hat solchen Spaß gemacht, dort runterzufahren.“ Es war die Stelle, an der es im Frauenrennen die Vorentscheidung gab. Denn außer der Österreicherin Lisa Hütthaler vermochte keine Athletin im Feld das Tempo von van Vlerken mitzugehen. Der kleine Vorsprung, den sich das Duo Hütthaler/Van Vlerken bis dato erarbeitet hatte, wuchs auf der Abfahrt und auf den folgenden Kilometern rennentscheidend an.
Beranek von vorn
Im Wasser hatte die Schweizerin Rahel Küng noch das Tempo bestimmt. In 24:13 Minuten führte sie das Feld an – und zog auf dem dritten Rang auch die deutsche Mitfavoritin Anja Beranek (24:59 Minuten) nach sich, die bald nach dem Wechsel aufs Rad das Kommando übernehmen sollte. Die Fürtherin führte lange, büßte aber im Anstieg hinauf nach Kloster Lluc die Spitze ein. Es waren die beiden Britinnen Tamsin Lewis und Lucy Gossage, die hier neben Yvonne van Vlerken und Lisa Hütthaler den Ton angaben. Zunächst bergauf die Britinnen und dann auf der rasanten Abfahrt eine Niederländerin im Sturzflug teilten das Feld. Van Vlerken warf sich in jede Kurve gewagt hinein, um das Loch zu den Verfolgerinnen größer werden zu lassen. Der Plan ging auf: Als van Vlerken in Inca bei Kilometer 50 ankam, lag sie allein in Front. „Ich musste erst einmal das Loch zu ihr zufahren“, erklärte Hütthaler später, die auf dem welligen Terrain zurück in Richtung Alcudia gemeinsam mit ihrer niederländischen Begleiterin den Vorsprung ausbaute.
Zwei Duos, dann lange nichts
Nach knapp 80 Kilometern lagen Lisa Hütthaler und Yvonne van Vlerken mit 3:20 Minuten vor dem britischen Duo Lucy Gossage und Tamsin Lewis, Anja Beranek hatte als Fünfte bereits 5:30 Minuten Rückstand. Als Hütthaler schließlich als erste Frau das Rad nach 3:01:37 Stunden Renndauer abstellte, folgte nur vier Sekunden später van Vlerken, aber dann dauerte es lange, bis die Verfolgerinnen kamen. Gossage und Lewis lagen 4:05 Minuten zurück, Beranek sogar mehr als sieben Minuten. Für die deutsche Ironman-70.3-Europameisterin war zu diesem Zeitpunkt bereits absehbar, dass ein Platz auf dem Podium sehr schwer zu erreichen sein würde. Am Ende sollte es Rang acht sein.

Hütthaler zu Fuß die Schnellste
„Bis jetzt habe ich immer gedacht, dass ich eine gute Radfahrerin bin“, erklärte Lisa Hütthaler nach dem Rennen strahlend. Doch die 29-Jährige, die mit einem positiven EPO-Test und einer Dopingaffäre im Jahr 2008 nachhaltig für Aufsehen gesorgt hat und nach einem Geständnis im Jahr 2009 gesperrt wurde und während der Auszeit Mutter wurde, lief den Sieg vor allem nach Hause. Zwar blieb Yvonne van Vlerken bis zur Hälfte der Laufstrecke mit stets rund 30 Sekunden Vorsprung vorn, doch im Schlussdrittel drehte Hütthaler enorm auf, zog an van Vlerken vorbei und davon. In 1:20:46 Stunden sicherte sich die Österreicherin den Titel in ihrem erst dritten Ironman 70.3. „Es war ein grandioses Erlebnis“, sagte Hütthaler, die in 4:24:25 Stunden den Streckenrekord der Britin Emma-Kate Lidbury aus dem Jahr 2011 (4:33:18 Stunden) deutlich unterbot. Yvonne van Vlerken büßte auf den letzten Kilometern noch einige Zeit ein – und erreichte das Ziel am Strand von Alcudia mit 2:52 Minuten Rückstand. Im britischen Duell setzte sich schließlich Lucy Gossage (4:30:03) mit knapp einer Minute Vorsprung vor Tamsin Lewis durch. Natascha Schmitt belegte als beste Deutsche nach dem dritten Rang im vergangenen Jahr dank einer wieder starken Laufzeit von 1:21:38 Stunden Platz fünf in 4:33:16 Stunden. Sechste wurde die Darmstädterin Daniela Sämmler, mit Anja Beranek und Silvia Felt landeten zwei weitere deutsche Profidamen in den Top-Ten.

Quelle: tri-mag.de

Sitzposition Lisi Hütthaler 2013

Video

Kommentieren gesperrt