Der neue Ultramarathon-Weltmeister heißt Christoph Strasser
Für Christoph Strasser läuft die Saison 2010 weiterhin nach Wunsch. Nach dem zweiten Platz beim Race Around Slovenia vor wenigen Wochen radelte der gebürtige Kraubather jetzt beim Glocknerman als Erster über den Zielstrich. Strasser spulte die 1015 Kilometer in nur 37.46 Stunden herunter, ohne einen einzigen „Boxenstopp“ einzulegen!
Die Rennentscheidung fiel bei der ersten von zwei Auffahrten zum Großglockner, als Strasser seine letzten Fluchtgefährten stehen ließ. „Ich habe am Fuße des Glockners attackiert und alles auf eine Karte gesetzt“, sagt Strasser. Das Risiko wurde schließlich belohnt, denn sein Vorsprung auf die Zweitplatzierten, Gerald Bauer und Franz Preihs, betrug im Ziel in Graz/Unterpremstätten 2.30 Stunden. „Ich wusste dass hinter mir eine Zweier Gruppe auf Verfolgung fuhr. Trotzdem ist es mir gelungen den Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Am Glockner hatte ich bei Regen und eisigen Temperaturen 17 Minuten Vorsprung herausgeholt, ich riskierte dann noch die Weiterfahrt ohne mich umzuziehen. Das war der Knackpunkt, denn in der Abfahrt konnte ich mich weiter absetzen und fuhr die zweite Runde allein über den Felbertauern schneller als die erste in der Spitzengruppe. Es war für mich ein perfektes Rennen vom ersten bis zum letzten Kilometer. Mein Team und ich haben auf jedes kleinste Problem richtig reagiert und ich konnte konstant auf Druck fahren“, erklärt Strasser seine Überlegenheit.
Mit dem zweiten Sieg beim Glocknerman, nach 2007, holte sich der 27-Jährige gleichzeitig seinen zweiten Weltmeistertitel auf der Ultramarathon-Distanz. „Ich bin stolz, dass ich mich Doppel-Weltmeister nennen darf und ich freue mich ebenso für meine Konkurrenten, für Franz Preihs und Gerald Bauer“, sagt Strasser. Für Franz Preihs war es ein wichtiges Erfolgserlebnis, nachdem er beim Race Around Slovenia aus gesundheitlichen Gründen ausschied. Für Gerald Bauer war es nach zahlreichen Erfolgen bei MTB – 24 Stunden Rennen sowie Spitzenplätzen beim Race Across The Alps das erste Rennen über diese Distanz.
Aber auch in der Stunde des Erfolgs vergisst der Extremradler nicht auf seine treuesten Freunde. Alexander Karelly, der eigentliche Fotograph in der Strasser-Crew, ließ sich beim RAAM 2009 vom Radfieber infizieren und stand beim Glocknerman selbst am Start. Die Rennpremiere beendete Karelly tapfer auf dem zehnten Platz. „Lex ist fünf Minuten vor Zielschluss eingetroffen. Das war eine unglaubliche Leistung. Er hat gekämpft wie ein Löwe“, lobt Strasser seinen neuen „Mitstreiter“.
Mit dem Race Around Slovenia und dem Glocknerman sind die ersten Saisonhöhepunkte von Strasser und Preihs erledigt, im steirischen Stallduell hatte Strasser zweimal die Nase vorn. Nach einer kurzen Verschnaufpause steht das Race Around Austria (Start 20. August) am Plan. Beim Saisonhöhepunkt wird es zum erneuten Aufeinandertreffen von Strasser und Preihs kommen.
Endstand Glocknerman 2010:
1 Christoph Strasser AUT 37:46h
2 Franz Preihs AUT 40:16h
2 Gerald Bauer AUT 40:16h
4 Bernd Paul DEU 41:19h
5 Kevin Biehl SUI 42:24h
5 Christian Burtscher AUT 42:24h
7 Martin Puchberger AUT 45:45h
8 Julian Eisenbeis DEU 46:37h
9 David Misch AUT 54:07h
10 Alexander KARELLY AUT 55:46h
hier gehts zur Bildergalerie: >> Fotos Glocknerman 2010
Berichte der anderen Fahrer, bzw. offizielle Ergebnisse und Zwischenzeiten:
Website vom Glocknerman: www.glocknerman.at
Website Gerald Bauer: www.bauergerald.com
Website Franz Preihs: www.preihs-extrem.com
Quelle: Christoph Strasser
Sitzposition Christoph Strasser
Sitzposition Alexander Karelly