Mit 50 gehts zum Race Around Austria 2010
Hallo Raimund!
Hiermit bedanke ich mich bei dir für die perfekte Radeinstellung. Das „entspannte Sitzen“ machte mir die ganze Strecke hindurch keine größeren Probleme.
Hier mein Bericht vom Extremradrennen „Race Around Austria“ 2010.
Das RAA ist ein Nonstop-Radrennen rund um Österreich, Distanz 2160km, ca.28.000 Höhenmeter, Karenzzeit max. 6 Tage, Start und Ziel in Schärding, gefahren wird im Uhrzeigersinn auf vorgegebener Strecke.
Die Anreise nach Schärding am Donnerstag sowie alle notwendigen Arbeiten bei den Begleitfahrzeugen waren abgeschlossen. Als Begleitfahrzeuge hatte ich einen Minivan, das sogenannte „Pace Car“ und ein Wohnmobil mit insgesamt 6 Betreuern im Einsatz.
Freitag 20.August - 17:12 Uhr: Endlich ist der bereits lang ersehnte Start da. Es starteten insgesamt 15 Einzelfahrer, zwölf 4er- und zwei 2er-Teams in jeweils 3-Minutenabstand.
Nach ca.2 Stunden Einfahren auf ebener Strecke begann dann einer der schwierigsten Streckenabschnitte für mich. Im Mühl- und Waldviertel ging es die ganze Nacht hindurch ständig bergauf und bergab. Es war nicht leicht, da man auf Grund der Dunkelheit die Länge der einzelnen Anstiege nicht ausmachen konnte.
Ab Tagesanbruch ging es dafür durch das ebene Weinviertel und Burgenland. Am Abend stand der Geschriebenstein am Programm. In Güssing hatte meine Crew eine Überraschung für mich. Ein Freund wartete mitten in der Nacht am Straßenrand, stieg ins Pace Car und gab mir für 1 ½ Stunden mit seiner Posaune das Tempo vor (war spitze!). Über Bad Radkersburg ging es nach Spielfeld, wo am Sonntag ½ 4 Uhr in der Früh meine Familie, Verwandte, Musikerkollegen und einige Freunde auf mich warteten. Ein Betreuer musste hier leider das Handtuch werfen und aufgeben. Nach kurzem Aufenthalt ging es noch über die südsteirische Weinstraße zur ersten Schlafpause (1 ½ Stunden) in Leutschach.
Bei herrlichem Wetter überquerte ich Sonntag Früh die Soboth, danach durchfuhren wir bis zum Abend hin ganz Kärnten. Bei toller Abendstimmung wurde das Lesachtal in Angriff genommen. Über Sillian, Lienz und dem Iselsberg ging es zur zweiten Schlafpause nach Winklern.
Am Montag 4:00 Uhr in der Früh ging es dann auf den Großglockner. Klirrende Kälte war schon beim letzten Teil des Anstieges angesagt. Am Fuscher Törl wurden wir jedoch mit einem wunderbaren Panorama bei wolkenlosem Himmel für alle Mühen entschädigt. Bei der über 20km langen Abfahrt verschärfte sich die Kälte durch den Fahrtwind dermaßen, dass ich nach Fusch eine kurze „Auftaupause“ einschalten musste.
Aufgewärmt und bei Schönwetter ging es weiter über die Gerlos ins Zillertal, danach ins Inntal, an Innsbruck vorbei zum Kühtai. Die nächtliche Auffahrt verlief trocken, die Abfahrt jedoch bei starkem Regen. In Ötztal war eine kurze Schlafpause angesagt, es sollte für mich die letzte im Wohnmobil gewesen sein.
Start in den Dienstag war um 3:00 Uhr. Bei Dauerregen verlief die Strecke über Landeck, Ischgl, Galtür auf die Silvretta Hochalpenstraße. In Galtür stoppten uns Sturmböen und Hagelschlag für eine kurze Zeit. Bei nasser Straße ging es dann vorsichtig die 34 Kehren abwärts nach Bludenz.
Bei wechselndem Schön- und Regenwetter ging es dann mit relativ hohem Tempo über das Faschinajoch, dem Hochtannberg, Reute, dem Fernpass, Innsbruck nach Wörgl. Da es bereits Mittwoch 6:00 Uhr Morgens war, wurde ein kurzes Power-Napping im Pace Car eingelegt.
Die Ziellinie schon vor meinen Augen sehend, war ich den ganzen Mittwoch hindurch ohne viele Stehzeiten und mit Supertritt unterwegs über Kufstein, Saalfelden, dem Hochkönig, Bischofshofen, Hallein nach Ostermiething. Dort musste ich die ¾ Stunde Zeitvorgabe „absitzen“. Die restlichen 90km nach Schärding waren nur noch Formsache.
Die Ankunft in Schärding war Punkt 22:52 Uhr nach insgesamt 5 Tagen, 4 Stunden und 52 Minuten. Dies ergab den 7. Rang.
Vielen Dank nochmals für deine Mithilfe
Josef
Meine Erfahrungen mit der Sitzposition von Josef
Der 50jährige Ebner Josef sagte beim ersten Zusammentreffen zu mir "Ich bin ein Ausdauersportler".
Für mich ist es gerade für Ausdauersportler sehr wichtig , die richtige Sitzposition zu fahren, da bei falscher Einstellung sehr viele Probleme entstehen können.
Er fühlte sich auf seinen Rad nicht optimal eingestellt.
Ich empfahl Ihm einen Aufleger
Josef machte das erste Mal Erfahrungen mit dem Aufleger. Das heißt, welche Möglichkeiten hat er, wenn er mit dem Aufleger fährt.
Josef hatte keine Erfahrung mit dem Aufleger. Er erzählte mir das seine Distanzen ca. 400 km betragen.
Ich begann mit der Videoaufnahme von der ersten Sitzposition.
Für einen Ausdauersportler kann die Balance auf dem Aufleger sehr viel bringen. Umso länger auf dem Aufleger, um so mehr Entlastung. Josefs erste Position konnte dies nicht so gut und wir haben uns für eine Veränderung entschieden.
Die zweite Sitzposition
Der erste Test war ein 24 Stunden Rennen und es ist sehr gut gelaufen. Er konnte den 5. Platz erreichen. Das Wichtigste für mich war, als er sagte, dass er keine großen Sitzprobleme hatte, und bergauf alles mit dem Aufleger fahren konnte.
Video life beim RAA